Es kommt auf die Wurzeln an

Wir sind Friedenskirche

20.12.2023 Wort für heute – „Es kommt auf die Wurzeln an“

Guten Morgen ihr Lieben! 🙂

Jeder, der einen Garten hat oder sich ein bisschen mit Botanik auskennt weiß: Es kommt auf die Wurzeln an.

Jesus erzählt ein Gleichnis von einem Feigenbaum, der drei Jahre keine Frucht brachte. (Lukas 13,6-9) Der Besitzer wollte ihn umhauen, weil er nur Platz wegnahm und den Boden aussaugte. Der Weingärtner will aber noch einmal mit Umgraben und Düngen an die „Wurzel“ des Problems.

Es kommt immer auf die Wurzeln an in unserem Leben. Das Sichtbare ist nur ein Kennzeichen dafür, wie es innerlich und unter der Oberfläche aussieht.

Ich habe gestern auf meinem Gebetsspaziergang über einen großen Baum gestaunt. Es war eine Fichte. WOW! Wie groß und stark ist dieser Baum gewachsen, wie gerade, mit vielen verschiedenen Ästen und sogar im Winter mit saftigem Grün und vielen „Früchten“.

Ich dachte: So ein Baum will ich sein und so ein Baum soll auch unsere Kirche sein. Der Baum hat bestimmt guten Boden und sehr starke Wurzeln.

Wir brauchen gute Wurzeln in unserem Glauben. Alles hängt zunächst daran, wie verwurzelt wir in der Beziehung zu Jesus sind, nämlich so wie eine Rebe am Weinstock (Johannes, Kapitel 15). Aber auch eine Verwurzelung in der Bibel und in guten Beziehungen ist entscheidend.

Es gibt noch andere wichtige Wurzeln. Im Römerbrief heißt es: Die Wurzel trägt uns, nicht umgekehrt. (Römer 11,8) Hier ist unsere Verwurzelung als Christen im Volk Israel gemeint. Ein sehr wichtiges Thema in einer Zeit, in der der Antisemitismus wieder Fahrt aufnimmt.

Unsere Wurzeln als Kirche reichen auch weit zurück. Dazu gehören die Kirchenväter und die Missionare, die das Evangelium unter Einsatz ihres Lebens den Germanen brachten. Im Allgäu ist besonders St. Magnus zu erwähnen, der Apostel des Allgäus im 8. Jahrhundert. Stefan Vatter hat ein bemerkenswertes Buch über ihn geschrieben.

Dann kam später die Reformation und die verschiedenen Erweckungsbewegungen bis hinein in 20. Jahrhundert. Es ist gut und wichtig, wenn wir unsere Wurzeln kennen, sie studieren und schätzen. Hier sollten wir umgraben und düngen, genauso wie im persönlichen Leben, damit wir Frucht bringen.

„Lieber Jesus, Danke für gute Wurzeln in meinem Leben und in unserer Kirche. Ich will sie schätzen, studieren und pflegen, dass sie gesund bleiben und Frucht entsteht.“

Euer Joachim 👑