Der Virus hat einiges Neues bewirkt. Unter anderem auch die Mutation von Büro-Formen, die mir bis dato genauso wenig bewußt waren wie wie diejenige des Corona-Virus. Es gibt das Home-Office, das derzeit in aller Munde ist. Früher hieß das einfach Heimarbeit. Heute braucht man dazu einen Computer, ein Mobiltelefon, einen Blauzahn-Kopfhörer, ziemlich viel Internet mit verschlüsseltem VPN und eine Kamera. Dann hat mich ein Kollege während einer Video-Konferenz aufgeklärt, daß er gerade im Hotel-Office arbeitet. Ich habe dann ergänzt, daß ich dann wohl im Office-Office arbeite - was früher einfach Büro hieß. Und der vierte im Bunde sprach mit uns aus dem Mobile-Office. Also dem Auto mit Freisprecheinrichtung. Watt et nich alles jibt!
Diese ganzen Office-Formen haben in der gegenwärtigen Situation dazu geführt, daß unser Bürobereich ziemlich ausgekehrt ist. Heute gab es mehr Assistentinnen als Projektvolk. Daher habe ich mich gefragt, warum ich überhaupt da bin. Gründe bei meinen Kollegen sind oft - unter guten Freunden - der Streß zu Hause und die Kinder, die man sonst gefesselt und geknebelt im Flur ablegen muß. Das entfällt bei mir. Doch plötzlich während eines Gangs zur Porzellanabteilung wusste ich es dann:
Einen tollen Arbeitgeber habe ich! Wie er für uns sorgt.
Aber es gibt auch einen anderen Gedanken, der sich bei mir in den letzten Wochen festgesetzt hat. Ausgehend von einem Vortrag während des Willow-Creek Kongresses oder einer Predigt bei uns in der Friedenskirche wurde mir wieder mal bewußt, daß ich mit Jesus in das Büro einziehe. Ja, einziehe, wie ein König. Nicht nur ins Büro gehe. Das heißt, wenn ich ins Büro komme, ist auch Jesus da. Und wenn es gut läuft scheint seine Aura und sein Wesen durch mich hindurch in die Firma hinein. Dazu gehören so Bibelstellen wie Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2:20). Oder Damit Christus durch den Glauben in euren Herzen Wohnung mache.“ (Epheser 3:17). Oder Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kolosser 1:27). Oder Wenn Er kommt, um an jenem Tag in Seinen Heiligen verherrlicht und in allen bewundert zu werden, die zum Glauben gekommen sind.“ (2. Thessalonicher 1:10). ".
Dieses Konzept "Christus in Dir" war damals noch revolutionärer als heute das Home-und-sonstiges-Office bei uns. Dieser revolutionäre Gedanke ist heute so selbstverständlich, daß ich ihn fast nicht mehr bemerkt hätte. Zum Glück wurde ich kürzlich wieder daran erinnert. Wenn ich ins Büro komme, bin ich nicht alleine. Egal was mich erwartet: Jesus ist dabei. Egal wie gut die Laune ist: Jesus kann alles zum Strahlen bringen. Egal ob das Angebot zum Erfolg geführt hat: Jesus kann alles wenden und etwas tolles draus machen. Egal wie toll oder sicher der Arbeitsplatz ist: Jesus setzt dem ganzen die Krone auf. Das gilt übrigens auch wenn das Gegenteil der Fall ist, wie ich in den letzten Monaten erfahren und bezeugen konnte.
Jesus kann übrigens Technik und er kann Digital. Schließlich hat er das ganze ja mal erschaffen. Genauer gesagt sein dreieiniger Papa. Und so fahre ich beschwingt über die fast menschenleere Autobahn zur Arbeit, gehe in das zunehmend menschenleere Büro. Und freue mich auf das Home-Office in den nächsten Tagen. Und weiß daß ich nicht alleine bin. Sondern daß ich da scheine und glänze wo ich bin. Hinter der Kamera oder vor dem Schreibtisch. Nicht mal den Heiligenschein muß ich polieren. Auch das macht er für mich. Ist das nicht sensationell? Besorgtere Gemüter werden sich über die 5er-Stange Toilettenpapier freuen. Für mich ist es die jeden Tag erfahrbare Freude, daß ich einen Arbeitskollegen habe, der sich Home-Jesus nennt, der Office-Jesus ist, der als Hotel-Jesus dabei ist und als Mobile-Jesus jederzeit mithält. Watt et nich alles jibt! Mein PJK ist auf jeden Fall mit dabei. Wieder so ein neumodisches Wort: der Personal Jesus King.
Und so freue ich mich darauf, morgen mit meinem persönlichen Jesus beschwingt in die Arbeit zu fahren. Zum Arbeiten und zum Strahlen.